
Die Spende
Juli 2016
Wie bereits bei dem Telefonat am 24. Juni 2016 mit meinem Koordinator bei der DKMS besprochen, wurde für den 17. bis 19. Juli 2016 für mich und meine Mutter ein Hotelzimmer im Mediapark in Köln gebucht.
14. bis 16. Juli 2016
Am 14. Juli 2016 fing ich dann mit dem Spritzen des Wachstumsfaktors an. Dieser Wachstumsfaktor dient dazu, die Stammzellen in das periphere Blut zu transportieren. Zu diesem Zeitpunkt beschränkten sich die Nebenwirkungen ausschließlich auf Kopfschmerzen, die ich mit den Schmerztabletten gut in den Griff bekam. Ab dem 15. Juli 2016 wurden die Schmerzen deutlich heftiger. Es kamen vor allem Schmerzen im oberen Rückenbereich und im Beckenbereich hinzu. Ohne die Schmerztabletten wäre es für mich unmöglich gewesen meinen Geburtstag (15.07.) zu feiern. Dass ich Angst vor der nächsten Spritze hatte, kann man nicht sagen. Respekt ist hier schon ein besseres Wort, denn relativ kurz nach dem Spritzen traten die Schmerzen auf. Doch durch viel Ablenkung und die Schmerztabletten, waren die Schmerzen halbwegs erträglich. Weiterhin habe ich den Mut, mich weiterhin diesen Schmerzen auszusetzen, durch den folgenden Gedanken bekommen: Ich habe mir immer überlegt, dass es mir jetzt in den 5 Tagen nicht so berauschend geht, aber der Patient im gleichen Moment um sein Leben kämpft. Genau durch diesen Gedanken habe ich die noch mehr Kraft geschöpft und so meinen Entschluss zu spenden nochmals bekräftigt. Für mich persönlich stand der Gedanke einer Ablehnung der Spende nie im Raum. Auch durch mein persönliches Umfeld habe ich viel Unterstützung bekommen. Viele meiner Bekannten und Freunde haben oft nachgefragt wie es mir geht und gesagt, dass sie es toll finden, dass ich so etwas auf mich nehme.
17. Juli 2016
Am 17. Juli 2016 fuhren meine Mutter und ich dann nach Köln. In Köln angekommen, räumten wir unsere Sachen im Hotelzimmer aus und fuhren anschließend mit dem Zug in die Innenstadt. In Köln waren wir auf der Triangle Panorama Plattform. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick über die komplette Stadt Köln und kann bei guten Wetter sogar bis nach Bonn gucken. Natürlich durfte ein Besuch der Domplatte bei unserem Aufenthalt in Köln auch nicht fehlen. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch einen Besuch im Musical „Bodyguard“ im Musical Dome Köln.
18. Juli 2016 - Die Nervösität steigt!
Am nächsten Morgen war es dann endlich soweit. Ich war extrem aufgeregt. Da wir noch etwas Zeit hatten und das Wetter schön war, gingen wir noch in der Parkanlage im Mediapark spazieren. Um 7:30 Uhr waren wir dann in der Mediapark-Klink. Dort wurden wir auch freundlich empfangen. Gegen 8 Uhr wurde ich dann aufgerufen und an den Zellseparator angeschlossen. Man muss sich das so vorstellen, dass in meinem linken Arm eine starre Kanüle saß durch die mein Blut in den Zellseparator floss. Der Zellseparator ist eine Zentrifuge, in dem das Blut in das Blutplasma, das periphere Blut mit den Stammzellen und den Rest des Bluts getrennt wird. Das Blutplasma und das periphere Blut wurden in einem Beutel gesammelt. Der Rest des Bluts wurde wieder in meinen rechten Arm transportiert. Da sich im rechten Arm nur ein kleiner Silikonschlauch befand, konnte ich diesen Arm ohne Probleme komplett bewegen. Während der Spende wurde ich von den Schwestern mit Getränken und Essen verpflegt. Auch standen während der Zeit mehr als 40 Filme zur Verfügung, die in Absprache mit den anderen beiden Spendern auf dem Zimmer angeschaut werden konnten. So verging die Zeit auch relativ schnell. Im Laufe der Spende erfuhr ich, dass die Transplantationsklinik „meines“ Patienten 5,7 Millionen Stammzellen von mir angefordert hatten. So befand ich mich 4,5 Stunden an der Maschine. Da wir am Ende des Tages erfuhren, dass nach der Laboruntersuchung meiner gesammelten Stammzellen genügend Zellen vorhanden waren, konnten meine Mutter und ich mich uns am Abend auf den Rückweg nach Hause machen. Nach der Spende fühlte ich mich verständlicherweise etwas schlapp und mein Kreislauf war auch nicht so auf der Höhe. Doch direkt nach der Spende waren meine Schmerzen durch die Spritzen wie weggeflogen.